Freitag, 31. Mai 2019

Kaum Regen, keine Pannen - alle platt

Freitag, 31. Mai 2019

6. Abruzzen Radtag mit
    125 km
    2450 HM
    Max. Steigung 20% (kurz)


Naja, zumindest fast keine Pannen.

Auch die heiligen Hallen eines alten Klosters... 


... scheinen kein sicheres Versteck vor dem mittlerweile berüchtigten Abruzzenteufel zu sein. Denn wie wäre es sonst zu erklären, dass heute Thomas sein Rad platt in der Kapelle vorfand. (Platten Nr.12) !!



Naja, und zumindest fast kein Regen. 


Heute stand die "Rückführungsetappe" (wieder) zur ersten Unterkunft (Burg/B&B Rocca Lorenizo) in Pacentro auf dem Programm.




Der Nationalpark Gran Sasso, schenkte uns, vielleicht zu Wiedergutmachung des Teufelswerks, eine scheinbar unendlich währende Abfahrt mit einem traumhaften Blick über die Adria. 




Vielleicht kam sie uns auch deshalb unendlich vor, da sie uns aufgrund des MTB-tauglichen Untergrundes die vollste Konzentration abverlangte. 


Der gegenüber liegende Nationalpark Majella hingegen lockte uns mit frischem glatten Asphalt hinauf zum Passo San Leonardo (1280 m). 



Und empfing uns, oben angekommen, mit einem erfrischenden eisgekühlten Nieselregen. 




Danach noch ein paar auflockernde Tragepassagen durch die Baustellen der gesperrten Talabfahrt und plötzlich war Kalle da. 



Naja, zumindest fast alle platt.

Kalle hatte eine einfachere Route gefunden, uns in Calascio verlassen und dann in Pacentro gemütlich in einer Bar gesessen. Dank modernster Hightechüberwachung konnte er aber beobachten, dass wir mittlerweile den San Leonardo erreicht hatten und vermutlich frierend im Nebel nach dem rechten Weg suchen und seine Hilfe brauchen würden.



Die freudige Begrüßung des zu Hilfe eilenden Retters fand dann aber schon knapp oberhalb unseres urigen Bergdorfes statt. Kein Wunder, dass Kalle der einzige ist, der morgen nicht durch Brigittes grünem Hexentrunk (Die Auflösung dazu folgt morgen 😉) wiederbelebt werden muss.






Hier geht es noch zum Vogelflug über die Strecke unserer Rückfahrt nach Pacentro 


Vogelflug Abruzzen Radtag 6

Donnerstag, 30. Mai 2019

Im Tal ist der Regen wärmer...

Donnerstag, 30. Mai 2019

5. Abruzzen Radtag mit
   132km und 3000 HM
   bzw.
   90km und 1600 HM
   oder
   75km mit 1700 HM


Das Campo Imperatore (benannt nach Kaiser Friedrich II), ein riesiges 80qkm umfassendes, einsames auf ca 1500hm gelegenes Hochplateau im Gran Sasso National Park „Piccolo Tibet“, stand für die heutige Etappe auf unserer Agenda. Eine landschaftlich wundervolle Route entlang der höchsten Berge südlich der Alpen und mit dem Corno Grande del Gran Sasso stolze 2912m hoch.


Am Campo Imperatore befindet sich an dessen Spitze 2100m nur noch ein historisches Hotel, heruntergekommen, trister Charme, (Zitat Stefan: ganz übel) in dem einst Mussolini vom Staat Italien gefangen gehalten wurde.

Hotel auf dem Campo Imperatore

Auf 2100m Höhe 

Wie atemberaubend müssen die Weite dieses Feldes in der Höhe, die Nähe zu den Bergriesen, die Farbenpracht der Wildblüten, die Stille ...sein, wenn die Sonne scheint...



Oben ging der Regen in Schnee über, wieder schlotternde Knie und mit der Erkenntnis, dass im Tal der Regen wärmer ist, mussten wir einmal mehr eine Abkürzung wählen, steil, schlechter Straßenbelag, dennoch wissend, dass auch dieses kleine gewundene Sträßlein bei Wärme, trockenem Belag und mit MTB ein Kleinod wäre!



Am Ende waren es 75km und 1700hm für die Teilnehmer der Winterexpedition auf den Campo Imperatore!

Team "Campo Imperatore" beim Start 

Anke und Ralph zogen es vor, die dem Plattenteufel und der Defekthexe zum Opfer gefallene Königsetappe um das Gran Sasso massiv herum nachzuholen!
Vermutetes Versteck des Abruzzischen Pannenteufels ...😈

Die 132km lange Strecke bot viele tolle Ausblicke in verschiedene Täler ...




und auf der Ostseite sogar bis zum Adriatischen Meer (Richtung Pescara). 



Sportlich war der ca. 24km lange Anstieg mit 1300HM zum "Vado di Sole" die größte Herausforderung (zum großen Teil im Regen). 

Der Anstieg war auch Bestandteil des Giro d'Italia 2018
Auf dem Vado di Sole  (leider kein Passschild)
Auch der Abruzzianische Pannenteufel ist uns wieder gefolgt und hat während einer kurzen Riegelpause trotz Regen, zugeschlagen. 

Auch Jörn hatte heute wieder einen Platten 😩

Als Bonbon (das beste zum Schluss 😎) kam noch das queren des Hochplateaus im Gran Sasso National Park, das Brigitte, Jörn, Robert und Kalle aus den Erfahrungen von Vortag empfohlen hatten. Leider waren die Gipfel Wolkenverhangen (schöne Fotos dazu: siehe gestern) 😏 , aber zumindest auf der Hochebene selbst war "freie Sicht" 😀






Alle die heute von uns auf dem Rad unterwegs waren sind nass geworden und haben gefroren. 😨Wir hoffen dass im Kloster/Hotel ...

Unser Hotel "San Colombo" am Morgen noch im Sonnenschein
... nun die Heizung eingeschaltet bleibt, so dass wir unsere Klamotten wieder einigermaßen trocken bekommen, bevor morgen früh die Rückfahrt in unser (erstes) Domizil in Pacentro ansteht und alles entweder angezogen oder in den Koffer gepackt werden muss....

Mittwoch, 29. Mai 2019

L'Aquila und Gran-Sasso-Massiv zur Erholung

Mittwoch, 29. Mai 2019

4. Abruzzen Radtag (eingeschobener Ruhetag) mit
   60km und 900 HM
   bzw.
   60km und 1100 HM


Nach der anstrengenden Dienstagstour war dringend ein Tag zur Erholung angesagt. 
Blick aus dem Zimmerfenster im Kloster "Convento die San Colombo"

Panorama Blick vom Kloster auf den Ort Barisciano und das Massiv gegenüber

Wir teilten uns somit auf. Anke und Ralph zog es nach L'Aquila das ca. 25 km entfernt und einige Höhenmeter tiefer lag. Die Spuren des schweren Erdbebens aus 2009 sind im Zentrum noch allgegenwärtig. Es wird aber mittlerweile an allen Ecken fleißig renoviert/repariert.





Wenige Gassen in Zentrum sind fertig restauriert
Viele Baustellen prägen (2019) noch das Stadtbild
Neben gemütlichem Kaffeetrinken konnte weiter das Wechseln defekter Schläuche trainiert werden. 😡



Auch ein Besuch in einer Filiale eines französischen Sportartikelhändlers wurde abgestattet, der nicht nur Zehnkampfausrüstung führt, sondern auch einfache Fahrradschläuche. 

Deren Bestand wurde wieder aufgefüllt, jedoch gesellte sich nun ein weiteres Problem im Laufrad dazu. Erst gegen Mitternacht war mit vereinten Kräften der hartnäckigen Widerstand gebrochen und das Rad Einsatzbereit für die anstehende "Königsetappe" am kommenden Morgen.



Weite, Einsamkeit und ein Filmset

Brigitte, Kalle, Jörn und Robert zog es ins Gran-Sasso-Massiv. Hierzu wurde die geplante Mittwochsetappe um einige Kilometer um das Massiv herum auf eine ca. 60 km lange Schleife abgekürzt. 

Die Tour gestaltete sich trotz der Einsamkeit der Landschaft als sehr spektakulär. 





Arm an Höhenmeter war sie auch nicht. Es ging hoch auf 1600 m zum Valicio di Capo la Serra.


Die nachfolgende Abfahrt führte zum südlichen Ende der Hochebene des Gran Sasso Nationalparks. Nun ging es die weite Fläche entlang in Richtung des Campo Imperatore, dem ältesten Skigebiet Italiens.


Auf halber Strecke passierten sie einen trockenen Schmelzwasserfluss der 1971 als Set für allerhand Filmklamauk mit Terence Hill und Bud Spencer Kulisse bot.


Wegen vieler Fotostops, inklusive dem Nachspielen einiger Filmszenen, ... 


holte der in Castel del Monte zurückgelassene Kalle die drei am letzten Anstieg aus der Ebene heraus wieder ein. 





Ausklang in L'Aquila

Mit dem Rotlichtbus ging es hinunter nach L'Aquila, der Haupstadt der Region der Abruzzen und gleichzeitig das italienische Wort für 'Der Adler'.


Nach wie vor sind Schäden des schweren Erdbebens vom April 2009 sichtbar, nach diesem die Hälfte der gut 60.000 Einwohner ihre Häuser verlassen musste (Fotos siehe oben).

Auf dem Heimweg ins "Kloster" machten wir noch Station in der Pizzeria Al Faraone um uns für den kommenden Tag zu stärken! 😋
Pizzaria Al Faraone auf dem Heimweg von L'Aquila